Sternenklarer Chablis
Ein wenig Theorie über die Besonderheiten des Chablis-Gebiets ist angesagt. Beginnen wir unten in der Qualitäts- und Preispyramide mit Petit Chablis (dem kleinen), der vor allem auf klimatisch ungünstigeren Plateauflächen und vielleicht sogar Nordhängen wächst. Es geht hier vor allem um eine mengenmäßige Aufstockung der Absatzmengen, Ausnahmen bestätigen die Regel (12-15 Euro). Spannender wird es beim Chablis an sich, bessere Lagen, vollere Weine (15-20 Euro). Weiter geht die Reise zum Chablis Premier Cru (erstes Gewächs), der sich auf den Süd/Osthängen tummelt. Es gibt siebzehn Einzellagen, deren Namen für die Freaks unter uns interessant sind, aber jede Lage liefert eine eigene Charakteristik des Weins (20-32 Euro). Der heilige Gral sind die 7 Grand Cru Lagen mit südwestlicher Ausrichtung gleich nördlich der Stadt Chablis. Den intensiven, spannungsreichen Geschmack kann man ab 50 Euro die Flasche genießen.
Zeit ist gefragt. Erstens, nach dem Öffnen, denn ein Premier Cru zeigt sich gerne noch verschlossen. Ganz frisch eingeschenkt ist in der Nase und am Gaumen vor allem Kargheit angesagt. Zweitens, bei der Lagerung, denn die wirkliche Blüte setzt erst nach gut 3 Jahren ein.
Der Stellaris von der Lage „Vaucoupin“ präsentiert Blütenaromen, Zitrusfrüchte, prägnante Säure und eine rauchige Feuersteinnote. Das System wirkt bereits sehr stimmig, ein wenig Lagerung wäre sicher auch interessant. Trotz 14 % vol. Alkohol sehr finessenreich im Auftreten.
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